Musikalische Dokumentation

Josef Dichler

Konzert-Ausstellung

Wien 1989, 30 S., Ill., Notenbeisp.

 

Inhalt:

Seite:

   

Programmfolge des Konzertabends

5

Josef Dichler: Selbstdarstellung

7

Irena Barbag-Drexler: Josef Dichler – Der Pianist, Komponist, Wissenschaftler und Pädagoge

8

Hans Graf: Josef Dichler

15

Walter Klien: Über meinen Lehrer Josef Dichler

16

Kimiko Sato: Dank an Josef Dichler

17

Josef Dichler – Werkverzeichnis

19

Literatur von und über Josef Dichler

20

Die Ausstellung [Bearbeitung Liselotte Theiner]

21

 

Selbstdarstellung:

Mache ich eigentlich nicht gerne. Also: ich wurde geboren, leider schon vor undenklichen Zeiten, und zwar in Wien, wo ich auch immer lebte und arbeitete. Ich bin also ein echter Wiener und deshalb auch noch nicht untergegangen. Seit meiner frühesten Jugend stand für mich fest, daß Musik mein Beruf sein würde. Ich weiß allerdings nicht, ob das auch so gewesen wäre, wenn ich damals nur die Musik gekannt hätte, die man heutzutage als zeitgenössisch bezeichnet. Meine Liebe galt vor allem dem Klavier, und ich fühle mich auch gar nicht so sehr als Komponist, sondern mehr als ein "Klaviermensch" und habe meine ganze Arbeit da hineingesteckt, als Lehrer und Spieler (Konzerte, Rundfunk, Schallplatten etc.). So war es nicht zu verhindern, daß ich auch "Professor" wurde, was mich aber weiter nicht kränkte, weil das bekanntlich in Österreich jedem passieren kann. Als Komponist war meine Idee: nur Sachen zu machen, die auch wirklich gebraucht werden - meistens auch bestellt und dann viel gespielt wurden. Um es ganz profan auszudrücken: ich wollte keine schönen Ritterrüstungen fabrizieren, sondern gut greifende Autoreifen, und ich habe daher auch Besetzungen vorgezogen, die von den großen Tonsetzern stiefmütterlich behandelt worden waren (z.B. Stücke für Flöte, Gitarre und Kontrabaß). Besonderes Interesse hatte ich an der Musik für 2 Klaviere oder Klavier vierhändig.
Ich danke hiermit allen, welche dieses Geschreibsel lesen und belächeln.
Wien, im Mai 1989